Rauchen ist nicht nur ein Risikofaktor für Herz, Lunge und Gefäße – auch die Zahngesundheit leidet erheblich unter dem regelmäßigen Griff zur Zigarette. Viele Patientinnen und Patienten unterschätzen, wie sehr Nikotin, Teer und andere Inhaltsstoffe die Mundflora und das Zahnfleisch schädigen können. In diesem Artikel erfährst du, welche Folgen das Rauchen für Zähne hat – und wie du rechtzeitig gegensteuern kannst.
1. Nikotin verändert die Mundflora – mit Folgen
Zigarettenrauch enthält über 4.800 chemische Substanzen, viele davon sind giftig für das Zahnfleischgewebe. Nikotin verengt die Blutgefäße – auch im Mund. Dadurch wird das Zahnfleisch schlechter durchblutet, was zunächst harmlos erscheint, aber die Warnsignale für eine beginnende Entzündung kaschiert. Viele Raucher:innen bemerken deshalb eine Parodontitis erst sehr spät.
2. Gelbe Zähne, Beläge & Zahnstein – typisch bei Raucher:innen
Nikotin lagert sich in den Zahnschmelz ein – besonders in kleinen Rissen, Fissuren und schwer erreichbaren Bereichen. Die Folge: Gelbliche bis bräunliche Verfärbungen, die sich mit normalem Zähneputzen kaum entfernen lassen. In Kombination mit Zahnbelägen und vermehrtem Zahnstein steigt das Risiko für Karies und Zahnfleischentzündungen deutlich.
3. Rauchende bemerken Entzündungen oft zu spät
Da Rauchen die Durchblutung des Zahnfleisches hemmt, fehlen bei Entzündungen typische Anzeichen wie Blutungen oder Schwellungen. Das ist besonders tückisch – denn eine Parodontitis kann so unbemerkt fortschreiten und langfristig sogar zum Zahnverlust führen.
4. Rauchen verzögert Heilung – vor allem nach chirurgischen Eingriffen
Ob Implantat, Weisheitszahnentfernung oder Wurzelspitzenresektion: Bei Raucher:innen verläuft die Heilung oft verzögert. Das Immunsystem ist geschwächt, die Wundversorgung gestört. Wer raucht, hat daher ein deutlich höheres Risiko für Komplikationen nach einem zahnchirurgischen Eingriff.
5. Was du tun kannst – auch wenn du (noch) nicht aufhören möchtest
Der beste Schutz für Zähne und Zahnfleisch ist der Rauchstopp – klar. Doch auch kleine Schritte helfen:
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Regelmäßige Prophylaxe & Kontrolle beim Zahnarzt
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Mindestens 2x jährlich professionelle Zahnreinigung
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Spezielle fluoridhaltige Zahnpasten verwenden
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Risikobereiche regelmäßig beobachten lassen